Der ehemalige Schwergewichtsboxer Mike Tyson ist vielen Menschen ein Begriff. Vor allem seine sportlichen Erfolge im Boxring und die vielen frühen KOs begründen seine Bekanntheit. Neben dem ist er aber auch für seinen aggressiven Habitus, seine Aufstiegsgeschichte, einen Gefängnisaufenthalt, persönliche Tragödien, seine Umtriebe in der Unterhaltungsbranche und vieles mehr bekannt. Der kurze Clip zeigt einen Interviewausschnitt mit dem US-amerikanischen Sender CBS, in welchem Tyson über seine Trophäen, die Weltmeisterschaftsgürtel spricht. Diese Erfolge haben Vorbildcharakter und sind für viele Menschen ein Grund des Nacheiferns. Anders als bei einem weltbekannten Ausnahmesportler anzunehmen, empfindet Tyson rückblickend aber wenig Stolz beim Blick auf seine Auszeichnungen, sondern bezeichnet diese als „Garbage“, als Müll. Der Clip bietet damit an einen interessanten Gesprächsanlass zur Fragestellung: Was wollen wir und was brauchen wir zu unserem Glück? Was zählt im Leben?
Erfolg
Strebt aber nach den größeren Gaben!
Imperative begleiten uns unser Leben lang und entfalten gerade im Kindes- und Jugendalter eine starke Wirkung. „Streng dich in der Schule an, damit du später mal die Wahl hast!“ Dieser Appell ist sicher nur den Wenigsten erspart geblieben. Und er ist ohne Zweifel gut gemeint. Die Förderung und die damit verbundenen Wahlmöglichkeiten sind für Heranwachsende jedoch grundsätzlich ambivalente Erscheinungen. Sie können, aber sie müssen auch wählen. Sie können falsch oder richtig entscheiden und alles Kommende mit Vorfreude oder Zukunftsangst wahrnehmen. Und auch die beteiligten Erwachsenen bewegen sich stets auf einem Grat zwischen Förderung und Überforderung, zwischen Hilfestellung und Zwang.
Mit all diesen Ambivalenzen spielt der Kurzfilm PERFECTION (2004), in welchem ein Kinderspiel dem Lebensweg der Protagonistin den Takt vorgibt.
Nicht versetzt.
Sitzenbleiben. Die Liste mit den Argumenten dafür und dagegen ist lang. Sicher ist, dass Sitzenbleiben zur Lebenswirklichkeit deutscher Schülerinnen und Schüler gehört und ihre Biografien prägt. Unstrittig ist wohl, dass die Bewertungsmaßstäbe von Schule, die in Form von Zeugnisnoten zum Halbjahr und Endjahr die Schülerleistungen in den Blick nehmen, den Menschen in seiner Ganzheit nicht abbilden können. Welche Bedeutung aber die Schulleistungen für den Bewerteten, sein Umwelt, seine potentiellen Arbeitgeber haben, bleibt für alle Beteiligten eine herausfordernde Fragestellung. Die Reportage „Sitzenbleiber” versucht dieser Frage vor allem aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler nachzugehen.