Supervenus

Supervenus — Schönheit im Superlativ

Bei Super­ve­nus ist der Name Pro­gramm. Der Regis­seur Fré­dé­ric Doazan kon­ter­ka­riert in sei­nem Kurz­film einen Weg zur Schön­heit, der so sicher nur in den sel­tens­ten Fäl­len beschrit­ten wird, des­sen ein­zel­ne Ele­men­te jedoch mehr oder weni­ger all­täg­lich oder wenigs­tens medi­al all­ge­gen­wär­tig gewor­den sind. Mit zuneh­men­der Deut­lich­keit gibt der Künst­ler zum Ende ein ein­drück­li­ches, wie ein­deu­ti­ges State­ment zur Opti­mie­rung weib­li­cher Attrak­ti­vi­tät ab.

Kern­kom­pe­tenz: Ethi­sche Ent­schei­dungs­si­tua­tio­nen im indi­vi­du­el­len und gesell­schaft­li­chen Leben wahr­neh­men, die christ­li­che Grund­le­gung von Wer­ten und Nor­men ver­ste­hen und begrün­det han­deln können.

Jahr­gang: 8. – 12.

Arbeits­for­men: Film­ana­ly­se, Bild­be­trach­tung, krea­ti­ves Schrei­ben und Gestalten

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und Medi­en:

  • der kom­plet­te Film hier in der Arte Media­thek: Link
  • Kom­men­tie­rung und Erläu­te­rung des Ani­ma­ti­ons­films durch den Regis­seur: Link
  • Zum Mythos von Pyg­ma­li­on: Link
  • Gemäl­de „Pyg­ma­li­on” von Franz von Stuck: Link
  • Gemäl­de „Pyg­ma­li­on” von Ana­sta­sia Chu­pri­na: Link
  • Pho­to­shop — Body Evo­lu­ti­on — Model Befo­re and After : Link
  • Pho­to­shop bei „Star-Foto­gra­fien”: Link
  • Info­gra­fi­ken zur Sen­dung „Germany’s Next Top­mo­del”: Link
  • Real life Bar­bie Vale­ria Luk­ya­no­va: Link; Link
  • Nickolay Lamm und sei­ne Bar­bie­pup­pe mit Durch­schnitt­ma­ßen: Link; Link; Link
  • Pink Stinks: Link
  • Bene­dik­ti­ner-Pater Anselm Grün über die Schön­heit: Link

Film­ana­ly­se

Ers­tes Sehen des Films.

  1. ›Notie­re dir ers­te Gedan­ken und Fra­gen zum Video.

Samm­lung und Bespre­chung der ers­ten Ein­drü­cke im Plenum.

Zwei­tes Sehen des Films.

  1. ›Fas­se den Inhalt des Films kurz zusammen.
  2. Nen­ne die Maß­nah­men, die zur Erschaf­fung der Super­ve­nus ange­wandt werden.
  3. Inter­pre­tie­re den Kurz­films und set­ze dei­ne Inter­pre­ta­ti­on mit dem Titel in Verbindung.
  4. Äuße­re eine Ver­mu­tung dar­über, wie ein Mensch, der sich einer Schön­heits­ope­ra­ti­on unter­zo­gen hat, auf den Film reagie­ren wür­de und stel­le die Reak­ti­on in einem Dia­log dar.

Bild­ar­beit

Prä­sen­ta­ti­on eines Gemäl­des zum Pyg­ma­li­on-Mythos, bspw. von Franz von Stuck.

  1. Schil­de­re ers­te Ein­drü­cke zum Gemälde
  2. Beschrei­be die Bild­ele­men­te und stel­le eine Ver­mu­tung zur Aus­sa­ge des Künst­lers an.

An die­ser Stel­le kön­nen die Schü­ler mit Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Pyg­ma­li­on-Mythos ver­sorgt wer­den. Je nach Ver­mö­gen der Lern­grup­pe soll nun ein Zusam­men­hang zur Super­ve­nus her­ge­stellt wer­den. Dies kann in einer Dis­kus­si­on in Klein­grup­pen oder im Ple­num mit mehr oder weni­ger Unter­stüt­zung durch die Lehr­kraft erfolgen.

Erwar­tungs­ho­ri­zont:
Im Kern soll­ten für die Wei­ter­ar­beit die fol­gen­den Gedan­ken her­aus­ge­ar­bei­tet werden:

  • ›Der Prot­ago­nist Pyg­ma­li­on schafft sei­nen Traum von der per­fek­ten Frau und ver­liebt sich dann in die­ses Objekt, wel­ches von Außen betrach­tet nicht mehr ist als ein Stück geform­ten Steins.
  • Gleich­zei­tig wird er unfä­hig eine rich­ti­ge Frau zu begeh­ren und zu lie­ben, die sei­nem Ide­al nicht entspricht.
  • In gewis­ser Wei­se pro­du­ziert die­se Sicht auf den Men­schen Unfrei­heit und das egal, ob aus männ­li­cher oder weib­li­cher Per­spek­ti­ve, ob in der Selbst- oder in der Fremdwahrnehmung.
  • In unse­rer Welt der durch die Medi­en trans­por­tier­ten Schön­heits­idea­le ver­kör­pern wir den Pyg­ma­li­on und die Super­ve­nus des Kurz­films sei­ne Statue.
  • Dies wirft die Fra­ge auf inwie­fern wir durch Sta­tu­en in unse­rem Kopf, wel­che die männ­li­chen und weib­li­chen Schön­heits­idea­le ver­kör­pern und mehr oder weni­ger Deckungs­gleich mit dem Ver­ständ­nis von Schön­heit in den Medi­en sind, in unse­rer Selbst­wahr­neh­mung und in der Bezie­hung zum Gegen­über unfrei wer­den kön­nen oder sind.

Wei­te­res Arbeiten

Aus­ge­hend vom Bild der Sta­tue ist es an die­ser Stel­le mög­lich je nach Lern­grup­pe und the­ma­ti­scher Ver­knüp­fung eine Viel­zahl von Wegen zu ver­fol­gen. Eini­ge Mög­lich­kei­ten wer­den im Fol­gen­den jeweils kurz skizziert.

Wei­ter­ar­beit am Kurzfilm

Unter der Per­spek­ti­ve, dass die Super­ve­nus als maß­ge­ben­de Sta­tue unser Schön­heits­emp­fin­den beein­flusst, kön­nen die Schü­ler sich kri­tisch mit ein­zel­nen Aspek­ten des Films aus­ein­an­der­set­zen und ein Gegen­bild for­men, etwa eine Real­ve­nus oder einen Reala­do­nis, und dabei ihre eige­nen Vor­stel­lun­gen von Schön­heit und Wür­de des Men­schen umsetzen.

Medi­en­wel­ten

  • Soll­ten die Schü­ler Schwie­rig­kei­ten haben die The­ma­tik in ihrer Lebens­welt zu ver­or­ten, bie­tet es sich an, ihre bevor­zug­ten Medi­en unter die Lupe zu neh­men. Als inter­es­san­te Impul­se dafür kön­nen die Vide­os zum Pho­to­sho­p­ing von Models und Stars genutzt werden.
  • Pho­to­shop — Body Evo­lu­ti­on — Model Befo­re and After : Link
  • Pho­to­shop bei „Star-Foto­gra­fien”: Link
  • Die Akti­on von Nickolay Lamm, der eine Bar­bie­pup­pe mit Durch­schnitts­ma­ßen ent­wi­ckelt hat, bil­det einen frucht­ba­ren Kon­trast zu Per­so­nen die ihr Äuße­res so sehr ver­än­dert haben, dass sie den Pup­pen des Spiel­wa­ren­her­stel­lers ähneln, wie z.B. die Medi­al prä­sen­te „Real life Bar­bie” Vale­ria Luk­ya­no­va. Es bie­tet sich an, das span­nungs­vol­le Ver­hält­nis zu nut­zen und Sinn und Nut­zen der Akti­on von Lamm kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Hilf­reich könn­te hier­bei auch die Akti­on „Pink stinks” sein, wel­che Kri­tik an geschlech­ter­ste­reo­ty­pen Kon­sum­gü­tern übt.
  • Real life Bar­bie Vale­ria Luk­ya­no­va: Link; Link
  • Nickolay Lamm und sei­ne Bar­bie­pup­pe mit Durch­schnitt­ma­ßen: Link; Link; Link
  • Pink Stinks: Link
  • Für Jun­gen und Mäd­chen bil­det auch eines der aktu­ell erfolg­reichs­ten Sen­de­for­ma­te im Deut­schen Fern­se­hen einen mög­li­chen lebens­welt­li­chen Bezugs­punkt. Die Rede ist von „Germany’s Next Top­mo­del”. Auf Zeit online fin­den sich eine Rei­he von sehr inter­es­san­ten Info­gra­fi­ken (Kör­per­ma­ße der Models und des deut­schen Durch­schnitts; Kör­per­zu­frie­den­heit deut­scher Mäd­chen…). Die Schü­ler kön­nen die­se Info­gra­fi­ken aus­wer­ten und eine begrün­de­te Posi­ti­on zum Sen­de­for­mat einnehmen.
  • Info­gra­fi­ken zur Sen­dung „Germany’s Next Top­mo­del”: Link

Das christ­li­che Menschenbild

  • Die oben vor­ge­stell­ten Ansät­ze zur lebens­welt­i­chen Ver­knüp­fung kön­nen dazu genutzt wer­den, um das Bild vom Men­schen oder das Bild vom schö­nen Men­schen, so wie es die Werbe‑, Mode- oder Film­in­dus­trie ver­kauft, herauszuarbeiten.
  • Die­sen Vor­stel­lun­gen kann eine christ­li­che begrün­de­te Vor­stel­lung vom Men­schen gegen­über­ge­stellt werden.
  • Geeig­net dazu wäre ein Inter­view mit dem bekann­ten Bene­dik­ti­ner-Pater Anselm Grün über die Schön­heit. Die Schü­ler kön­nen die Vor­stel­lung von Grün zum Schön­sein the­sen­ar­tig zusam­men­fas­sen und mit den obi­gen Vor­stel­lun­gen kri­tisch in Bezie­hung set­zen, um sich ein eige­nes Urteil zu bilden.
  • Bene­dik­ti­ner-Pater Anselm Grün über die Schön­heit: Link
  • Eben­so ist an die­ser Stel­le eine Bibel­ar­beit zu Ps 8,4ff. mög­lich. Auch hier soll­ten die Schü­ler das im Text ent­hal­ten Bild vom Men­schen her­aus­ar­bei­ten, etwa indem sie den Text aktua­li­sie­ren und um die­se Vor­stel­lun­gen dann mit den medi­al prä­sen­ten Vor­stel­lun­gen kri­tisch in Bezie­hung zu setzen.
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Tobias Neumeister
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