Pilgern erfreut sich immer mehr großer Beliebtheit. Der Kerkeling-Effekt führt zu einem stetigen Anstieg der Pilgerzahlen in Deutschland. Immer mehr Menschen, egal ob religiös oder areligiös, machen sich auf den Weg mit sich selbst oder mit Gott. Nachdem das Pilgern im Mittelalter florierte, folgte der herbe Rückschlag mit der Reformation. Seit dem Ende des 20 Jahrhunderts befindet sich das Pilgern wieder auf dem Vormarsch.
Diese Einheit fragt nach Motivationen von fünf verschiedenen Menschen sich gemeinsam, mit sich selbst und mit Gott auf den Weg zu machen. Ziel der Einheit ist es, dass die Schüler:innen das Pilgern als spirituelle Praxis von Menschen wahrnehmen und es nicht nur als bloße Wanderung von einem Start zum Ziel sehen. Mithilfe der Dokumentation erkennen die Schüler:innen, dass auch der Weg das Ziel sein kann und dass das Ziel nicht immer klar vor einem liegt, sondern sich manchmal erst auf dem Weg ausdifferenziert.
Kernkompetenz: Die Schüler:innen nehmen den anderen Menschen in seiner Ähnlichkeit und Verschiedenheit wahr und diskutieren die Verschiedenheit der Menschen als Chance und Berechnung. Die Schüler:innen nehmen das Pilgern als spirituelle Praxis wahr.
Jahrgang: 9 — 12
Arbeitsformen: Tagebucheintrag, Rollenspiel, Filmanalyse
Hintergrundinformationen/Material:
Pilgern Einführung
Zuordnung
Pilgern Luther
Abrahams Aufruf
Phase 1: Was ist Pilgern?
Diese Phase dient der theoretischen Annäherung an das Thema „Pilgern”.
- Skizziere die Entwicklung des Pilgerns. (Pilgern Einführung)
- Ordne die Antworten auf dem Arbeitsplatz der jeweiligen Person zu. (Zuordnung)
Phase 2: Schritt für Schritt in die Freiheit — Dokumentation
Teil 1: Die Teilnehmer:innen
- Sieh dir den Abschnitt „Vorstellung” der Dokumentation an.
- Wähle einen der fünf Teilnehmer:innen aus.
- Charakterisiere den/die gewählte:n Teilnehmer:in.
- Es ist typisch, während der Pilgerreise ein Tagebuch zu führen.
Schreibe den Tagebucheintrag vom Vorabend der Pilgerreise im Augustinerkloster.
Teil 2: Der Beginn der Pilgerreise
- Sieh dir die nächsten zwei Abschnitte der Dokumentation an.
- Nenne Beweggründe für die Pilgerreise der Teilnehmer:innen.
- Beschreibe Themen, die die Teilnehmer:innen auf ihrem Weg beschäftigen.
- „Inwieweit bist du von deinen Eltern, deiner Lehrerin oder deinem Lehrer bekräftigt worden. Darin zu sagen: „Hey, mach das, du kannst das.” Ich weiß das fehlt mir.” (Sarah)
Begründe, warum Sarah diese Erfahrung zu ihrer Pilgerreise bewegt haben könnte.
Teil 3: Der Lutherweg
- Fasse die Informationen über den Lutherweg zusammen. (Filmabschnitt „Der Lutherweg”)
Ergänze deine Stichpunkte mit Dingen, die du vielleicht über den Lutherweg weißt. - „Lauf nicht dahin, man weiß nicht, ob Sankt Jakob oder ein toter Hund daliegt.” (Luther spottet über den Jakobsweg)
Lies dir den Text über Martin Luther und das Pilgern durch. (Pilgern Luther) - Skizziere Luthers Standpunkt.
- Luther bezeichnet das Pilgern als „Narrenwerk”. 2017 wird der Lutherweg als Pilgerweg eröffnet.
Untersuche die Idee des Pilgerns und Luthers Ideen.
Beurteile, ob sich beides vereinen lässt.
Teil 4: Der Konflikt auf dem Weg
- Sieh dir den Abschnitt „Der Konflikt” an.
- Skizziere ein Gefühlsbarometer der Gruppe über den Inhalt und die Lösung des Konflikts.
- „Das Besondere an der modernen Pilgerbewegung: Die Reise zu sich selbst, die alle Pilger verbindet, ist gleichzeitig sehr individuell.” Entfalte diese Aussage im Hinblick auf den Konflikt und dessen Lösung in der Pilgergruppe.
Teil 5: Der Weg als Segen
- Sieh dir den Abschnitt „Der Weg geht seinen Weg” der Dokumentation an.
- Beschreibe, was „der Segen” (für dich) bedeutet.
- Untersuche, warum der Segen für die Pilgergruppe so wichtig ist, unabhängig davon, ob sie Christ:innen sind oder nicht.
- Lies den Anfang der Abrahamsgeschichte. (Abrahams Aufruf)
- Think — Pair — Share: Diskutiere, ob Abraham der erste Pilger war.
Teil 6: Schritt für Schritt
- Schreibe den Tagebucheintrag am letzten Abend der Pilgerreise in Worms.
- Findet euch in Gruppen à fünf Schüler:innen zusammen und entwerft ein Rollenspiel indem sich die fünf Pilger:innen nach drei Monaten wiedertreffen. Bezieht dabei die religiöse und individuelle Entwicklung der Pilger:innen ein.
Präsentiert das Rollenspiel der Klasse. - Plant als Relikurs eine Pilgerreise als Projekt für eure Schule.
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