„Geht es, dass du nicht jede Sekunde eines jeden Tages an deinem Telefon bist?” — Ein Vorwurf, der nicht nur von Eltern, sondern auch wie im Film „Glue” in Partnerschaften immer häufiger gemacht wird, denn unsere Smartphones bestimmen heute einen Großteil unserer zwischenmenschlichen Beziehungen und Kommunikationsstrukturen. Sind wir unserem Smartphone hilflos ausgeliefert und müssen wir wieder zurück in unser reales Leben?
Kernkompetenz: Entscheidungssituationen der eigenen Lebensführung als religiös relevant erkennen und mithilfe religiöser Argumente bearbeiten.
Jahrgang: ab Klasse 8
Arbeitsformen: Filmgespräch, Internetrecherche, Handyfotostory erstellen, Handy-Challenge
Hintergrundinformationen:
Weitere Filme von Bo Mirosseni: http://bomirosseni.com/
Medienpädagogische Informationen und Arbeitsmaterialien zum Thema Handys und Apps: https://www.handysektor.de/
ZEIT-Artikel über mögliche Wege zurück ins Hier und Jetzt: http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/29/smartphone-seymour-projects-menthal-leben-offline
Artikel über App gegen Handysucht: http://www.bunte.de/lifestyle/smartphone-therapie-neue-app-hypnobeeb-soll-handysucht-bekaempfen-168281.html
Der Film
Schaut euch zunächst den Film bis zur Stelle 3:14 Min. an.
- Sammelt in der Klasse nach dem Anschauen eure Reaktionen, die der Film bis dahin bei euch auslöst und schreibt die Schlagworte an eine Tafelseite.
- Kommt in Kleingruppen zusammen und tauscht euch darüber aus, welche Probleme die Hauptdarsteller miteinander haben. Warum reagieren sie so, wie sie es tun? Stellt eure Ergebnisse anschließend in der Klasse vor.
- Überlegt nun noch einmal in Kleingruppen, welche Lösungsstrategien es für das Problem des Pärchens gibt. Vielleicht habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit ähnlichen Situationen in Familie und Freundeskreis gemacht? Sammelt Stichworte zu euren Lösungsstrategien an der anderen Tafelseite.
Schaut euch nun den Film zu Ende an.
- Welche Lösung zeigt der Film? Was will der Regisseur mit dem Symbol des Schiffes ausdrücken?
- Der Film heißt „Glue”, was heißt Kleber, Kleister, Leim. Was könnte sich der Regisseur bei der Auswahl des Titels überlegt haben? Entwickelt eine Mind Map.
- Ergänzt gegebenenfalls eure gesammelten Notizen an der Tafel mit den Ergebnissen der Mind Map.
- Fällt euch ein alternativer Titel ein?
Was wäre, wenn der Barmherzige Samariter ein Phubber gewesen wäre?
- Gebt bei der Google-Bildsuche den Begriff „Phubbing” ein. Schaut euch die Bilder an. Überlegt, was der Begriff „Phubbing” bedeuten könnte.
- Recherchiert nun im Internet, z.B. unter http://www.phubbing.de/ nach der Bedeutung des Wortes. Aus welchen Bestandteilen setzt er sich zusammen? Woher stammt er? Wie kann man ihn übersetzen? Tragt eure Ergebnisse zusammen.
- Sicher kenn ihr bereits die Geschichte vom Barmherzigen Samariter. Falls nicht, lest sie noch einmal nach:
Der barmherzige Samariter
25Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?
26Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?
27Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18).
28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.
29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.
31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
32Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.
33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn;
34und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
35Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.
36Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?
37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Findet euch in Kleingruppen zusammen und überlegt, wie die Geschichte mit heutigen „Phubbern” ausgesehen hätte. Oder hätte die moderne Kommunikationstechnik der Geschichte eine ganz andere Wendung gegeben? Stellt eure Version der Geschichte mit Hilfe einer Handyfotostory nach und präsentiert sie euren Mitschülern.
Überlegt noch einmal in Kleingruppen Situationen, in denen „Phubbing” völlig unpassend ist. Warum? Warum auch nicht? Gibt es unterschiedliche Meinungen dazu? Bringt eure Situationen im Klassenverband zusammen und versucht, eine Rangliste zu erstellen. Gibt es Ausnahmen in manchen Situationen?
Handy-Challenge
Das Smartphone ist uns ein ständiger Begleiter geworden, ohne welchen wir das Haus nicht mehr verlassen. Fordert eure Mitschüler zur Handy-Challenge (https://www.handysektor.de/navigation-paedagogen/paedagogenecke/handy-in-der-schule/real-life-challenge.html) heraus und versucht in Kleingruppen die gestellten Aufgaben zu lösen. Die Challenge dauert eine Woche — in der nächsten Gruppenstunde könnt ihr euch über die Ergebnisse austauschen.
Impuls: Um die Selbstkontrolle bei der Handy-Challenge zu unterstützen gibt es weitere Möglichkeiten: 1. aus speziellem Abschirmstoff lässt sich eine Handytasche nähen, die ein mobiles Funkloch herstellt (https://www.handysektor.de/navigation-middle/smartphone-kreativ/detailansicht/article/dein-mobiles-funkloch-zum-selber-basteln.html). Man ist dadurch nicht erreichbar und wird auch nicht durch Töne verleitet, aufs Handy zu schauen. 2. Es gibt die von einer Psychologin entwickelte App „Hypnobeeb”, die verspricht, Handysucht vorzubeugen und zu bekämpfen. Die App kostet ca. 5 EUR.
Überlegt euch, ob ihr nicht auch einmal eure Eltern oder Geschwister zur Handy-Challenge herausfordert. Tauscht euch über eure Erfahrungen aus.
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