Am gestrigen Reformationstag startete die Evangelische Kirche in das große Reformationsjubiläumsjahr. Im kommenden Jahr wird gefeiert, dass Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug und damit die Ablösung von der katholischen Kirche und ihren Glaubensvorstellungen vorantrieb. Was hat das alles aber 500 Jahre später noch mit uns und unserem Leben zu tun?
Kernkompetenz: Die persönliche Glaubensüberzeugung bzw. das eigene Selbst- und Weltverständnis wahrnehmen, zum Ausdruck bringen und gegenüber anderen begründet vertreten
Jahrgang: ab Klasse 9
Arbeitsformen: Mindmapping, Wortwolkenanalyse, Filmsichtung, Textarbeit, Internetrecherche, kreatives Schreiben, Videoclip erstellen
Hintergrundinformationen:
Informationen zu Mirko Drotschmann auf https://re-publica.com/de/member/7781
Informationen zum Reformationsjubiläum und allen Veranstaltungen unter https://r2017.org/
Reformation — Was ist das?
1. Sicher habt ihr den Begriff Reformation schon des Öfteren in der Schule oder auch momentan in den Medien gehört. Sammelt zunächst in Kleingruppen in einer MindMap euer Wissen zu Personen, Orten, Zeiten, Inhalten etc. der Reformation. Falls euch das schwer fällt, nutzt die Schlagwortwolke als „Starthilfe”.
2. Schaut euch nun den Erklärfilm von YouTuber Mirko Drotschmann an. Macht euch während des Sehens Notizen zu wichtigen Punkten.
3. Ergänzt im Anschluss an den Film eure MindMap in der Gruppe. Ihr solltet nun eine Übersicht über die Hauptgesichtspunkte der Reformation zusammen getragen haben. Stellt eure MindMaps im Klassenverband vor.
4. Besprecht, ob es etwas Neues gab, was ihr noch nicht wusstet. Sind Fragen offen geblieben? Falls ja, recherchiert noch einmal im Internet und stellt eure Ergebnisse vor.
Wie hätte Luther seine Ansichten wohl heute verbreitet?
Durch die Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts durch Johannes Gutenberg war es Luther möglich, seine Ideen und Ansichten einer breiten Masse zugänglich zu machen. Mirko Drotschmann hat das in seinem Video bereits angedeutet.
- Klärt zunächst, was der Begriff „viral” bedeutet. Lest dazu den Beitrag „Virale Kommunikation” und notiert die Kernpunkte.
- Überlegt, auf welchen Wegen Luther seine Ideen heute „viral” unters Volk bringen würde. Skizziert eure Ideen in Kleingruppen. Stellt eure Szenarien im Klassenverband vor.
- Denkt an vergangene oder momentane Themen (z.B. in Bezug auf die Flüchtlingssituation oder den Brexit), die sich viral verbreitet haben. Fallen euch konkrete Beispiele ein? Diskutiert, worin die Chancen und die Gefahren der viralen Verbreitung von Informationen liegen.
Und was hat das alles mit mir zu tun?
Alles gut und schön, was Martin Luther da vor 500 Jahren gemacht hat, aber was hat das mit mir und meinem Leben heute zu tun? DIE ZEIT hat anlässlich des Starts des Jubiläumsjahres Prominente, Politiker und andere Personen der Öffentlichkeit befragt, was für sie „christlich” bedeutet.
- Lest die Beiträge in der ZEIT. Sucht euch einen Beitrag heraus, der euch besonders anspricht und schreibt einen kurzen Kommentar dazu. Was gefällt euch an diesem beitrag bzw. warum stimmt ihr damit nicht überein? Ergänzt, was für euch „christlich” bedeutet. Gern könnt ihr euren Kommentar auch als kurzen Videoclip gestalten.
- Zum 500. Reformationsjubiläum haben viele Einrichtungen, Kirchenkreise usw. verschiedene Wettbewerbe ausgerufen. Vielleicht habt ihr Lust, euch weiter mit dem Thema zu beschäftigen und einen Beitrag einzureichen.
Beispiele:
Der Kirchenkreis Wittenberg ruft zum Schreibwettbewerb „sola scriptura” auf. Einsendeschluss für Texte aller Art zum Thema „Luther und die Leistungsgesellschaft” ist der 10.11.2016.
Beim Filmwettbewerb der Goldenen Gans werden bis zum 12.5.2017 Filme zum Thema „Mut zur Veränderung” gesucht.
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema „Gott und die Welt. Religion macht Geschichte”. Bis zum 28.2.2017 können hier schriftliche Arbeiten, Hörspiele, Videofilme o.ä. eingereicht werden.
Der Kirchenkreis Aachen schreibt einen Schülerwettbewerb zum Thema „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!” aus. Bis zum 15.2.2017 können hier Beiträge jeglicher Art eingereicht werden.
Sicher gibt es auch in eurer Landeskirche oder dem Kirchenkreis weitere Wettbewerbe.
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Ein kleines Gedicht über den Reformator:
MARTIN LUTHER
In Eisleben kam der Mann zur Welt,
Der Roms Papstkirche in Frage stellt.
In Thüringen erwarb er sein Wissen,
Es wurde ihm nicht zum Ruhekissen.
Wittenberg ist der Name dieser Stadt,
Von der aus er die Welt verändert hat.
Luther war dieser unbeugsame Mann,
Mit dem ein neues Zeitalter begann.
Die Heilige Schrift prägte sein Weltbild,
Die Bibel war ihm Schwert und Schild.
Aus dem Evangelium nahm er die Kraft,
Es war ihm Weg zu Gott und Lebenssaft.
Die legendären Fünfundneunzig Thesen
Sind für die Menschen Weckruf gewesen.
Weg von Heiligenkult und Ablasshandel
Forderte er den kirchlichen Wandel.
Weder Päpstliche Bulle noch Reichsacht
Haben Luther vom Wege abgebracht.
Vor Fünfhundert Jahren publik gemacht,
Ist mit den Ideen ein neuer Geist erwacht.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus der Skatstadt