Der Wunsch — Bedürfnisse und Wünsche

Es ist dun­kel. Es ist still. Milch wird in eine Müs­li­scha­le gegos­sen. Der Sohn setzt sich zur Mut­ter an den Küchen­tisch, rührt im Müs­li. „Kannst Du auch nicht schla­fen?” „Nee.” „Was wünscht Du dir eigent­lich zu Weih­nach­ten?” Was dann folgt, ist eine ein­zi­ge Irri­ta­ti­on. Die Mut­ter beschreibt Sze­nen aus dem Leben ihres Soh­nes, die sich Eltern nor­ma­ler­wei­se nicht für ihre Kin­der wün­schen: heim­lich raus­schlei­chen, ille­ga­le Par­tys fei­ern, sich betrin­ken, ver­las­sen wer­den. Erst zum Schluss hin wird deut­lich, dass die Mut­ter das Leben ihres Kin­des wäh­rend der Pan­de­mie mit irgend­et­was ver­gleicht und dass die­ser Ver­gleich zum Nach­teil ihres Soh­nes ausfällt.

Ich wünsch mir ein­fach, dass Du Dei­ne Jugend zurück bekommst.”

Man­che fin­den die­sen Film groß­ar­tig, ande­re ganz dane­ben. Die Zugriffs­zah­len sind sehr hoch. Fil­misch ist sicher alles rich­tig gemacht wor­den. Trotz­dem bleibt zu fra­gen: Kann man sich wirk­lich etwas für ande­re wün­schen? Ist die Mut­ter bei ihrem Jun­gen oder eigent­lich mehr bei ihren Ideen für eine geglück­te Jugend? War­um fragt sie ihn nicht? Und war­um kommt der Kon­zern am Ende mit Gut­schei­nen? Viel­leicht wird es Zeit, um die Unter­schie­de zwi­schen Bedürf­nis­sen und Wün­schen zu entdecken.

Kern­kom­pe­tenz: Eige­ne Erfah­run­gen wahr­neh­men und zum Aus­druck brin­gen sowie vor dem Hin­ter­grund christ­li­cher und ande­rer reli­giö­ser Deu­tun­gen reflektieren.

Jahr­gang: 7 – 12

Arbeits­for­men: Mind­map, Posi­ti­ons­li­nie, Gefühls- und Bedürfnisliste

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen:

Phase 1: Die eigenen Wünsche in den Blick bekommen

  1. Erzählt euch in Klein­grup­pen von Wün­schen ver­gan­ge­ner Weihnachtsfeste.
  2. Beschreibt, wie sich das Leben durch erfüll­te Wün­sche ver­än­der­te oder auch nicht ver­än­der­te und wie es mit den Wün­schen nach Weih­nach­ten wei­ter ging.
  3. Prüft vor die­sem Hin­ter­grund die Weih­nachts­wün­sche für 2021: Was soll mit den Geschen­ken auf mei­ner Wunsch­lis­te bes­ser, schö­ner erfül­len­der werden?

Phase 2: Recherche

  1. Erar­bei­tet mit­hil­fe die­ser Sei­te die Unter­schie­de zwi­schen Wün­schen und Bedürfnissen.
  2. Fer­tigt eine Prä­sen­ta­ti­on an (PPT, Plätz­chen, Col­la­ge, Inter­view etc.).
  3. Dis­ku­tiert die Ver­bin­dungs­li­ni­en zwi­schen Wün­schen, Bedürf­nis­sen und der reli­giö­sen Bedeu­tung von Weih­nach­ten mit­hil­fe von Lk 2,8−14.

Phase 3: Filmanalyse

  1. Beschreibt die Film­sto­ry mit eige­nen Worten.
  2. In 2:57 endet die Erzäh­lung der Mut­ter. Deu­te die Mimik des Soh­nes mit­hil­fe die­ser Gefühlsliste.
  3. Dis­ku­tiert das Ver­hält­nis zwi­schen Mut­ter und Sohn mit­hil­fe einer Posi­ti­ons­li­nie: In Kon­takt <-> Abge­bro­che­ne Verbindung.
  4. Sam­melt Ideen zu den Bedürf­nis­sen der Mut­ter, die sie sich im Wunsch für ihren Sohn erfüllt.
  5. Nimm zu fol­gen­der The­se Stellung:

Die Mut­ter ver­gleicht das Leben ihres Soh­nes mit einer eige­nen Idee von Jugend. Viel­leicht träumt sie davon, wie sie selbst als Jugend­li­che gelebt hat oder gelebt hät­te. Aber sie fragt ihn nicht. Sie ist nur bei sich selbst. Viel­leicht fin­det ihr Sohn es gut, jeden Abend bei sei­nen Eltern zu sein. Viel­leicht möch­te er sich gar nicht betrin­ken. Viel­leicht steht er auf Jun­gen. Man weiß es nicht und sei­ne Mut­ter fragt ihn nicht.”

Phase 4: Auseinandersetzung mit der Idee zum Film 

Wäh­rend Coro­na konn­tet ihr vie­le Erfah­run­gen nicht machen. Wir wol­len euch ein Stück eurer Jugend zurück­ge­ben und ver­schen­ken 5000 unver­gess­li­che Erlebnisse.

  1. Beschrei­be mit eige­nen Wor­ten die Idee hin­ter dem Film.
  2. Dis­ku­tiert die Fra­ge, ob man „Jugend” zurück­ge­ben kann.
  3. Posi­tio­niert Euch: Die Idee zum Film geht von einer defi­zi­tä­ren Jugend aus. Stim­me zu <-> Stim­me nicht zu.
  4. Tauscht Euch über mög­li­che Moti­ve des Lebens­mit­tel-Dis­coun­ters PENNY aus.

Phase 5: Bedürfnissen auf die Spur kommen 

1. Sam­melt Idee in einer Mind­map, wie man den Bedürf­nis­sen von Men­schen zu Weih­nach­ten auf die Spur kom­men kann.

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Andreas Ziemer
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