Ein Schwimmbad. Ein Becken. Der Zehn-Meter‑Turm. Menschen kommen oben an. Das erste Mal. Sie wissen nicht was sie erwartet. Unten an der Leiter ist der Turm eine Aufgabe, die leicht zu lösen ist. Oben auf der Plattform kommen sie an ihre Grenzen. Stillstand. Und es zeigt sich ein zweites Problem. Sie müssen sich entscheiden zwischen Selbstüberwindung und der Demütigung des Abstiegs. Die Helden des Films zeigen unterschiedliche Lösungsstrategien und der Zehn-Meter-Turm wird zu einem existentiellen Symbol.
Die Kamera bleibt auf Distanz, die Mikrofone erzeugen die Nähe. Es ist alles zu sehen und alles zu hören: jedes Wort, jeder Seufzer, jedes laute Atmen. Sie treten an den Rand der Plattform. Sie schauen hinunter. Stille. Werden sie springen? Traue ich Ihnen den Sprung zu? Wie sieht der innere Kampf aus? Was ist Mut: Springen oder herunterklettern? Und der Sprung: Überwindung. Erleichterung. Glück. Selbsttranszendierung. Entspannung. Alles überträgt sich auf den Zuschauer. Erinnerungen an eigene Sprungturmerfahrungen werden wach und Assoziationsketten werden angestoßen, die das Symbol „Sprungturm” auslöst.
Kernkompetenz: Den eigenen Glauben und die eigenen Erfahrungen wahrnehmen und zum Ausdruck bringen sowie vor dem Hintergrund christlicher und anderer religiöser Deutungen reflektieren.
Jahrgang: ab Klasse 5
Arbeitsformen: Filmanalyse, Psalminterpretation, Geschichten entwicklen
Hintergrundinformationen:
Über den Regisseur Maximilian van Aertryck: http://www.maximilienvanaertryck.com/films/hopptornet/
Sabine Magerl, Trau dich!: Reine Kopfsache. Eine Geschichte über den ersten Sprung, Zeitonline 2004: http://www.zeit.de/2004/30/Titel_2fSpringen_30
Inhaltsverzeichnis
Der Zehn-Meter-Turm
- Seht Euch den Film in ganzer Länge an und sprecht über Eure Beobachtungen, Gedanken und Gefühle zum Film. Haltet die Ideen schriftlich fest.
- Bildet Paare und interviewt euch gegenseitig zu euren Erfahrungen mit dem Turmspringen. Notiert Fragen und Antworten, die durch z.B. durch „Unten”, „Die Entscheidung” und „Danach” geordnet sein könnten.
- Diskutiert die Bedeutung von Gebeten in ähnlich herausfordernden Situationen. Ergänzt Eure Aufzeichnungen.
Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen
- Lest die Geschichte von Sabine Magerl. Schreibt über ihre Herausforderungen, Ängste und Strategien für eine Selbstüberwindung. Die wichtigsten Sätze könnt ihr wörtlich zitieren.
- Lest Psalm 18,1−30.
- Deutet die Geschichte von Sabine Magerl oder Szenen des Filmes mit einzelnen Versen des Psalms.
Und dass der Sommer jetzt endlich anfangen kann
… und dann springe ich.
Kurz blitzt noch die Sonne in meine Augen. Dann wird es dunkel und merkwürdig still, außer dem Wind im Ohr. Der Flug dauert seltsam lang. Als würde man, obwohl es nur um Sekunden geht, alle Zeit der Welt haben und sich wundern, wann man nun endlich unten ankommt. Doch vor der Panik kommt der Wasserwiderstand und spült mich langsam wieder an die Oberfläche. Es ist gar nichts passiert, denke ich erleichtert, während ich nach Luft schnappe, hektisch rudere und meine Arme und Fußsohlen gefährlich brennen, nichts passiert, das ist alles, was ich denke, und dass der Sommer jetzt endlich anfangen kann.Sabine Magerl, Reine Kopfsache, 2004
- Erklärt die Bedeutung der Stille beim Turmspringen.
- Interpretiert den letzten Satz von Sabine Magerl „… und dass der Sommer jetzt endlich anfangen kann”.
- Entwickelt mithilfe eurer Aufzeichnungen eigene Geschichten, die von „Turmspringen” erzählen, ohne dass „Sprungtürme” in ihnen vorkommen.
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