LastExitFlucht — Das Online-Game

Wie ist es, ein Flücht­ling zu sein? Die­ser Fra­ge kön­nen Jugend­li­che ab 13 Jah­ren in einem inter­ak­ti­ven Spiel des UN-Flücht­lings­kom­mis­sa­ri­ats (UNHCR) nach­ge­hen. Unter www​.Last​Exit​Flucht​.org dreht sich alles dar­um, was es bedeu­tet, sei­ne Hei­mat ver­las­sen und in einem frem­den Land ganz von vorn anfan­gen zu müssen.

Zusätz­lich bie­tet Last Exit Flucht Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum The­ma Flücht­lin­ge und Men­schen­rech­te sowie einen Leh­rer­leit­fa­den mit zahl­rei­chen Vor­schlä­gen für den Ein­satz im Unterricht.

Die Kom­bi­na­ti­on von spie­le­ri­scher Erfah­rung und detail­lier­ter Infor­ma­ti­on soll ein Bewusst­sein für die Schutz­be­dürf­tig­keit von Flücht­lin­gen und die Not­wen­dig­keit von Lösun­gen für deren Pro­ble­me schaffen.

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Das Spiel besteht aus drei Tei­len: In „Krieg oder Kon­flikt” muss sich der Spie­ler einem Poli­zei­ver­hör stel­len. Regime­kri­ti­sche Ant­wor­ten wer­den von den Ord­nungs­kräf­ten mit Gewalt geahn­det. Der Spie­ler hat nur eine ein­zi­ge Mög­lich­keit, der Haft zu ent­ge­hen: die Flucht. In rund einer Minu­te muss er ent­schei­den, was er für die unge­wis­se Zukunft in einem ganz neu­en Land braucht. Auch auf dem Weg zur Staats­gren­ze ste­hen schwie­ri­ge Ent­schei­dun­gen an: Wel­ches Trans­port­mit­tel ist das sichers­te? Soll ich mich einem Schlep­per anvertrauen?

Ist die Gren­ze end­lich über­schrit­ten, sind damit noch längst nicht alle Hür­den über­wun­den: Man muss zuerst den Dol­met­scher fin­den, um sich über­haupt ver­ständ­lich machen zu kön­nen. Auch der ers­te Schul­tag in einer neu­en Klas­se ist nicht leicht, wenn Kul­tur und Spra­che völ­lig fremd sind.

Der wich­tigs­te Teil die­ser Spiel-Ebe­ne: Das Quiz „Flücht­ling oder Ein­wan­de­rer?”. Für sie­ben ver­schie­de­ne Per­so­nen muss der Spie­ler jetzt die­se Fra­ge beant­wor­ten. Die wesent­li­che Unter­schei­dung zwi­schen Flücht­lin­gen, die kei­ne Wahl haben und nur unter gro­ßer Gefahr in ihre Hei­mat zurück­keh­ren könn­ten, und Ein­wan­de­rern, die ohne Risi­ko ihre Ver­wand­ten daheim besu­chen kön­nen, fällt in der öffent­li­chen Debat­te häu­fig unter den Tisch.

Am Beginn des drit­ten Teils hat der Spie­ler einen wich­ti­gen Schritt geschafft: Sein Asyl­an­trag wur­de geneh­migt, er ist damit ein aner­kann­ter Flücht­ling. Doch jetzt muss er sein Leben neu orga­ni­sie­ren. Die kon­kre­ten Auf­ga­ben: einen Som­mer­job fin­den, ein Han­dy kau­fen, die neu­en Nach­barn ken­nen ler­nen. Bei all­dem ist man stän­dig mit Vor­ur­tei­len kon­fron­tiert: „Der nimmt uns die Arbeit weg!”, „Der stiehlt sicher, sobald man ihm den Rücken zudreht”. Sät­ze, die lei­der nicht nur in der vir­tu­el­len Welt fallen.

Mehr lesen: http://​www​.unhcr​.de/​s​e​r​v​i​c​e​/​u​n​h​c​r​-​e​n​t​d​e​c​k​e​n​/​l​a​s​t​e​x​i​t​f​l​u​c​h​t​-​o​n​l​i​n​e​s​p​i​e​l​.​h​tml

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Ideen für Schule und Unterricht

  1. Klei­ne Teams bilden.
  2. Figur wäh­len und mit oder ohne Anmel­dung das Spiel beginnen.
  3. Nach jedem Level in einem Tage­buch­ein­trag die Erfah­run­gen, Gedan­ken und Gefüh­le reflek­tie­ren. Die Opti­on Fak­ten-Web nach zusätz­li­chen Infor­ma­tio­nen durchsuchen.
  4. Nach Abschluss des Games sich in der Lern­grup­pe aus­tau­schen und Leit­fra­gen für ein Inter­view mit ech­ten Flücht­lin­gen entwickeln.
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Andreas Ziemer
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