Es ist kurz vor Weihnachten. Lehrerin Frau Rübsam möchte mit ihrer Schulklasse ein Krippenspiel für die Eltern aufführen. Sarah und Paule streiten sich um die Rolle des Engels. Ein Casting soll entscheiden, wer die Rolle besetzen darf. Die blonde Sarah sieht sich als den idealen Engel. Doch auch Paule möchte im Spiel die frohe Botschaft verkünden. Sarah will es allerdings nicht zur Abstimmung kommen lassen. Sie findet, dass Engel immer blond und auch immer weiß sind …
Paule läuft traurig weg, aber nach Intervention der Lehrerin bekommt Paule die Rolle doch. Als er erfährt, dass Sarahs Mutter am Tag der Aufführung wahrscheinlich arbeiten muss, sorgt er heimlich dafür, dass sie kommen kann. Gerade scheint alles geregelt, da kommt es in der Schulaula zu einem Wasserschaden. Die Kinder müssen einen anderen Ort für die Aufführung suchen – und wie Maria und Josef in der Weihnachtsgeschichte von verschiedenen Gasthäusern abgewiesen werden. Der Pfarrer des Städtchens schließlich weiß einen Ort. Der erweist sich als ebenso passend wie stimmungsvoll. Und schon ist der Abend der Aufführung gekommen – und bringt so manche Überraschung mit sich.
Ein Engel muss nicht blond sein und Paule erweist sich nicht nur in der Schulaufführung als beeindruckender Verkündigungsengel, sondern wirkt auch im Alltagsleben der Schülergruppe engelhaft. Zugleich ist dabei nicht allein. An vielen Stellen des Films lassen sich engelhafte Begegnungen entdecken. Dabei fließt das Thema Diversität harmonisch in die Weihnachtsbotschaft des Krippenspiels ein. Ein schön inszenierter, sehr berührender Kinderfilm.
Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie adaptierte für den Film gemeinsam mit Drehbuchautor Michael Demuth eine Geschichte aus ihrem ersten Buch „Paule ist ein Glücksgriff” (Oetinger Verlag, 1985) zeitgemäß für KiKA 2020.
Kernkompetenz: Grundformen biblischer Überlieferung und religiöser Sprache verstehen
Jahrgang: Ab 3. Klasse
Hintergrundinformationen:
Der Film kann im Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen ausgeliehen, gestreamt und heruntergeladen werden. Zusätzlich stehen didaktische Materialien zur Verfügung: https://medienzentralen.de/medium46514/Paule-und-das-Krippenspiel
Weitere Informationen und Interviews zum Film: https://www.kika.de/erwachsene/aktuelles/informieren/paule-und-das-krippenspiel-102.html
Wie Jesus weiß wurde: https://www.katholisch.de/artikel/28881-warum-wir-uns-jesus-als-europaeer-vorstellen-und-das-aendern-sollten
Über Hautfarbe, Inkulturation und Machtansprüche: https://www.katholisch.de/artikel/23960-seit-ueber-2000-jahren-ein-thema-die-geburt-christi-in-der-kunst
Blondhaarigenstereotype: https://de.wikipedia.org/wiki/Blondhaarigenstereotype
Rassismussensibilität- Engel fragt: https://youtu.be/zYmJMa2CciY
Arbeitsformen:
Inhaltsverzeichnis
Phase 1: Von Weihnachten erzählen
- Erzählt Euch in kleinen Gesprächsgruppen, wie Ihr Weihnachten feiert.
- Haltet abwechselnd die wichtigsten Gedanken schriftlich fest.
- Überlegt euch eine Präsentation, in der Ihr das Gehörte der gesamten Lerngruppe vorstellt.
- Überlegt gemeinsam, in welchen individuellen Traditionen religiöse Bezüge (Texte, Lieder, Symbole, Rítuale, Geschenke etc.) sich wiederfinden.
Fragt bei den Einbringenden nach, ob das auch als Reöigion verstanden werden darf.
Phase 2: Weihnachten in der Bibel
- Tragt in einer Mindmap zusammen, was ihr über das biblische Weihnachten wisst.
- Lest in Gruppen die Passagen aus den Evangelien. Findet Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Tragt zusammen, was ihr vermisst oder was durch andere Quellen in die Weihnachtstraditionen der Gegenwart eingezogen sind.
- Sucht nach Spuren von Weihnachten im Judentum und im Islam.
Phase 3: Paule und das Krippenspiel
- Erstellt ein Storyboard mit Kapitelmarkern für den Film. So kann die Handlung für alle klarer werden.
- Notiert die Themen und Fragestellungen, die der Film aufwirft.
- Untersucht die Gefühle, die Sarah und Paule in den einzelnen Filmkapiteln bewegen.
Phase 4: Du bist wirklich ein Engel
Am Ende des Krippenspiels bringt Paule das „Christkind” zu Sarahs Mutter. Sie sagt zu ihm: „Du bist wirklich ein Engel.”
- Deute diesen Satz.
- Erkläre die Unterschiede zum Auftritt Paules beim Casting zu Beginn des Filmes.
- Diskutiert, wie durch die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung „Engel” oder „engelhaftes Wirken” entstehen.
Phase 5: Ein eigenes Krippenspiel, gern auch nach Weihnachten
- Arbeitet in der Lerngruppe heraus, wie Paule die Weihnachtsbotschaft versteht. Dabei können durchaus mehrere und unterschiedliche Ideen zusammengetragen werden.
- Ergänzt Euer Verständnis von Weihnachten.
- Entwickelt vor diesem Hintergrund ein Krippenspiel für einen Elternabend, einen Schulgottesdienst oder wie im Film für eine öffentliche Aufführung in Eurem Ort, Eurer Stadt oder Eurem Viertel.
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