Am Ende des Schuljahres kann man erschöpft sein Zeugnis nehmen, die Sachen packen und sich auf die Ferien freuen. Oder man hält noch einmal inne, schaut auf die zurückliegenden Monate zurück und macht seinen Frieden: Mit Mitschüler*innen, Lehrer*innen, Distanzunterricht, vergessenen Hausaufgaben oder Zeugnisnoten.
Kernkompetenz: Eigene Erfahrungen wahrnehmen und zum Ausdruck bringen sowie vor dem Hintergrund christlicher und anderer religiöser Deutungen reflektieren.
Jahrgang: 5 – 10
Arbeitsformen: Mindmap, Umfrage, Positionslinie
Hintergrundinformationen:
Friedensforscher Johan Galtung
Augustin und der Krieg, der dem Frieden dient, 5. Jh.
Thomas Hobbes über den Krieg, 1642
Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, 1795
Der Ägyptisch-Hethitischer Friedensvertrag 1259 v.Chr.
Der Westfälische Friede von 1648
Der Friedensvertrag von Versailles von 1919
Inhaltsverzeichnis
Phase 1: Eine Zeitreise
- Gehe in Gedanken die Monate des vergangenen Schuljahres noch einmal durch.
- Sammle die Splitter von Auseinandersetzungen und Konflikten in Schule, Klasse oder Lerngruppe.
- Notiere bemerkenswerte Beobachtungen oder Ausgänge.
Phase 2: Eigene Annäherungen an den Frieden
- Suche dazu einen Moment, in dem für Dich Frieden war.
- Halte schriftlich fest …
- Das habe ich dabei gesehen …
- Das habe ich dabei gehört …
- So hat sich das für mich auf meiner Haut angefühlt …
- An diese Gerüche erinnere ich mich …
- So hat der Frieden für mich geschmeckt …
- Tauscht Euch in der Lerngruppe über Eure Friedenserlebnisse aus.
- Versucht eine gemeinsame Definition für Frieden zu formulieren.
Phase 3: Was ist Frieden?
- Sieh Dir den Film komplett an.
- Identifiziert die großen Fragen zum Frieden, die der Film anspricht oder weglässt.
- Stimmt untereinander ab, welche Fragestellungen ihr miteinander klären wollt.
Phase 4: Vertiefende Kurzvorträge bzw. Erarbeitungen in Kleingruppen
- Die Menschenbilder hinter den Vorstellungen von Frieden für Augustin, Hobbes und Kant bestimmen und mit eigenen Vorstellungen vergleichen.
- Gruppenpräsentationen zu vier Friedensverträgen erarbeiten, Unterschiede bestimmen und Entwicklungen herausarbeiten (Ägyptisch-Hethitischer Frieden, Westfälischer Frieden, Friedensvertrag von Versailles und der Zwei-plus-Vier-Vertrag).
- Kriterien für gelingende Konfliktlösungen herausarbeiten (u.a. Freiwilligkeit, Selbstbestimmung für Themen und Lösungsansätze, Berücksichtigung aller Interessen, Prozesscharakter der Gespräche).
- Die Bedeutung der Religionsgemeinschaften in unterschiedlichen Konflikten untersuchen (Eskalation und Deeskalation).
Phase 5: Mehr als nur Verträge
- Arbeitet in der Lerngruppe die Unterschiede zwischen „Frieden machen”, „Frieden stiften” und „Frieden finden” heraus.
- Diskutiert, warum für Frieden mehr als nur Verträge notwendig ist und bestimmt, was dieses „Mehr” ausmacht.
- In der Bergpredigt Mt 5,3−12 wird der Frieden einmal direkt angesprochen. Aber er steckt noch in weiteren Versen. Erläutere diese Zusammenhänge.
Phase 6: Rituale für einen Schulgottesdienst entwickeln
- Rufe noch einmal Deine Erinnerung an den Moment des Friedens auf.
- Ergänze Deine Aufzeichnungen.
- Findet in der Lerngruppe Gesten oder eine symbolische Handlungen, mit deren Hilfe die Friedensmomente des vergangenen Schuljahres ausgedrückt werden können, Bespielsweise: Dankeskarte schreiben, Ohnmacht-Zettel verbrennen, Heliumballons … (ach nee, lieber nicht, wegen der Plastik), Schiffe für schwere Herzen falten und vom Fluss forttragen lassen, beerdigen …
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