Ein Film von Christian Brüggemann über Klischees und Tarnmanöver. Kerem hat ein Problem. Seine Schwester ist mit einem Deutschen zusammen und hat abtreiben lassen. Kerem soll nun den Auftrag seiner türkischen Familie ausführen und sie töten, der Ehre wegen. Doch es geht noch weiter. Kerem liebt Richard. Unvorstellbar für seine Familie. Er beschließt sich selbst zu töten …
Mit Kerems Monolog beginnt der Kurzfilm über ein Filmprojekt, in dem es um die Aufdeckung von Klischees geht und in dem sich das gesamte Drehteam immer mehr in seinen eigenen Vorurteilen und besten Absichten verheddert — nicht unkomisch.
Kernkompetenz: Ethische Entscheidungssituationen im individuellen und gesellschaftlichen Leben wahrnehmen, die christliche Grundlegung von Werten und Normen verstehen und begründet handeln können.
Jahrgang: 8. – 12. Klasse
Arbeitsformen: Filmanalyse, Diskussion von Thesen
Hintergrundinformationen und Medien:
Infos auf Arte -> http://cinema.arte.tv/de/artikel/one-shot-von-dietrich-brueggemann
Der Film auf der Seite von Dietrich Brüggemann -> http://d‑trick.de/film/one-shot-dt/
Die Bedeutung von Kategorien, Stereotypen und Vorurteilen für die soziale Identität -> http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_II/Psychologie/Thomas/lehre/Intkultpsychologie/Folien0506/Kapitel_08.PDF
Inhaltsverzeichnis
Die Idee zum Film
Soziale Einstellungen werden durch Wissen, Gefühle und Verhalten evoziert. Dabei greifen sie auf Stereotype zurück: Typisiertes Wissen, typisierte Gefühle und typisierte Reaktionen.
- Erarbeitet in Kleingruppen Beschreibungen zu Kerem, Richard, Patrick, zum Regisseur und zu Anna.
- Erzählt ihre Geschichte mit eigenen Worten. Ergänzt Wahrnehmungen zum Filmset.
- Tauscht Euch über irritierende Momente des Films aus.
- Vergleicht die Wahrnehmungen und Positionen der einzelnen Gruppen und versucht „typisiertes Wissen”, „typisierte Gefühle” und „typisierte Reaktionen” zu identifizieren.
- Diskutiert die folgenden Behauptungen:
- Vorurteile sind falsche, einseitige, negative Urteile, an denen, oft gegen bessere Einsicht, aus Bequemlichkeit festgehalten wird.
- Vorurteile müssen abgebaut werden und wahren, richtigen und gerechten Urteilen Platz machen.
- Ein aufgeklärter, rational denkender, gebildeter und zur geistigen Elite gehörender Mensch hat keine Vorurteile.
Vorurteilen unterstützen …
- Vorurteile dienen der Orientierung: Weil die Welt so kompliziert ist, muss man schnell wissen, woran man ist. Vorurteile helfen komplexe Zusammenhänge schnell zu beurteilen und sich zu positionieren.
- Vorurteile geben Sicherheit und Schutz in einer Gruppe. Mit ihnen kann man sich anpassen, wird belohnt und weniger schnell zum Außenseiter.
- Vorurteile wehren Schuldgefühle ab. Sie unterstützen das Selbstwertgefühl, indem andere Menschen oder Gruppen schuldig gesprochen oder diskriminiert werden.
- Vorurteile unterstützen die Selbstdarstellung nach außen, wenn sozial erwünschte Eigenschaften damit verbunden werden.
- Vorurteile, die man mit anderen teilt, fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie erlauben eine leichte Abgrenzung von anderen Personen.
- Vorurteile unterstützen die Selbstrechtfertigung. Mit ihnen können auch im Nachhinein bestimmte Verhaltensweisen für rechtmäßig erklärt werden.
- Prüft die Plausibilität der Thesen.
- Ordnet die Thesen bestimmten Filmabschnitten bzw. Dialogen zu.
- Diskutiert noch einmal die Behauptungen.
Vorurteile erschweren …
- Vorurteile erschweren die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, weil sie die Aufmerksamkeit auf Andere lenken.
- Vorurteile schwächen das Selbstwertgefühl.
- Vorurteile schränken die Möglichkeiten zum Gespräch und zum Handeln ein. Man hat weniger Optionen.
- Vorurteile machen von den Behauptungen Dritter abhängig. Eigene Erfahrungen und Ziele verlieren an Wert.
- Vorurteile erschweren den Findungsprozess einer eigenen begründeten Position.
- Prüft die Plausibilität der Thesen.
- Ordnet die Thesen bestimmten Filmabschnitten bzw. Dialogen zu.
- Diskutiert noch einmal die Behauptungen.
Dein Migrationshintergrund
Der Film endet mit einer Auflistung der Mitwirkenden und einer Bemerkung zu ihrem Migrationshintergrund (11:18)
- Welche Migrationshintergründe des Drehteams konntest Du Dir merken?
- Deute vor diesem Hintergrund das im Film verwendete Stichwort „Realität”.
- Dreht einen Film über Eure Migrationshintergründe in einer einzigen Einstellung, in OneShot.
Die Fragen und die Landkarte können Euch dabei helfen. - Diskutiert mit Hilfe des fertigen Films die Chancen und Grenzen von Vorurteilen.
- Wo bist Du geboren?
- Aus welchem Land/Bundesland kommen oder kamen Deine Eltern oder Großeltern?
- Kennst Du Menschen, die aus anderen Ländern stammen?
- In welchen Ländern warst Du schon einmal?
- Was war dort anders als daheim?
- In welchen Sprachen kannst Du Dich verständigen?
- Zu welchen Festen kommt bei Dir die ganze Familie zusammen?
- Kennst Du Menschen, die eine andere Religion haben als Du und Deine Familie?
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