„Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.” So diskutiert Jesus mit den Pharisäern seiner Zeit (Mk 2,27). Und Charlie Winston zeigt, wie Musik, Tanz und Pantomime den Paragraphen, Gesetzen und Richtlinien ihre Macht nehmen.
Kernkompetenz: Ethische Entscheidungssituationen im individuellen und gesellschaftlichen Leben wahrnehmen, die christliche Grundlegung von Werten und Normen verstehen und begründet handeln können.
Jahrgang: 7. – 12.
Arbeitsformen: Gefühlsbarometer, Textinterpretation, Gedächtnisprotokoll, pantomimische Übung
Hintergrundinformationen:
- Interview mit Charlie Winston auf hr3
- Charlie Winston in der Wikipedia
- zwei Predigten über Mk 2,23−27
- Tipps und Tricks für Pantomime
Inhaltsverzeichnis
In your hands — Der Film
- Schau dir den Film mehrfach an.
- Beschreibe die Gedanken und Gefühle der Menschen vor und hinter dem Schalter.
- Entwickle für den Film und beide Personengruppen ein Gefühlsbarometer.

In your hands — Der Songtext
Mother,
I’ve gotta get out of here
So I can save our family
From this poverty
And when I make my money
I’ll send it back to youFather,
Give me strength, I pray
I have to end this misery
It’s causing too much pain
I’m gonna look for richer lands
Where the money’s madeI’m gonna put my whole World
In your hands
I have to put my whole World
In your hands
In your handsMister,
Please let me work somehow
You’ve kept me waiting 18 months
And still I’m not allowed
And every time you promise me:
„Not much longer now”I’ve had to put my whole world
In your hands …
Übersetzung
Mutter,
Ich muss hier raus
So kann ich unsere Familie retten
Von dieser Armut
Und wenn ich mein Geld mache
Werde Ich es an dich zurücksendenVater,
Gib mir die Kraft, ich bete
Ich muss dieses Elend beenden
Es verursacht zu viel Schmerz
Ich werde nach reicheren Ländern suchen
Wo das Geld gemacht wirdIch werde meine ganze Welt geben
In deine Hände
Ich muss meine ganze Welt geben
In deine Hände
In deine HändeHerr,
Lassen Sie mich bitte irgendwie arbeiten
Sie haben mich 18 Monate warten lassen
Und dennoch wird es mir nicht erlaubt
Und jedes Mal versprechen Sie mir:
„Nicht mehr lange jetzt”Ich habe meine ganze Welt geben müssen
In Ihre Hände …
Sie legten ihr Schicksal in die Hand Gottes und ihr Geschick wurde von Bürokraten bestimmt
Als ich nur mit einer Gitarre auf dem Rücken durch Europa tourte, traf ich eine Menge junger Leute aus Afrika, die ihre Heimat verlassen hatten, um in der westlichen Welt Geld zu verdienen, das sie an ihre verarmten Familien schicken können. Es beeindruckte mich sehr, wie mutig diese Leute waren, ihren Familien ein solches Opfer zu bringen, denn sie legten ihr Schicksal in die Hand Gottes. Die Ironie daran ist, dass ihr Geschick zumeist von Bürokraten bestimmt wurde, die ihnen Arbeitsgenehmigungen aushändigten — oder auch nicht. Ich erinnere mich an einen von ihnen, der mir sagte:
„Ich möchte so gern arbeiten, den ganzen Tag lang. Aber sie lassen mich nicht.”
Charlie Winston in einem Interview auf hr 3
- Lies den Songtext und beschreibe die Beziehungen zwischen dem Sänger und den anderen Figuren des Textes.
- Nimm die Passage aus dem Interview mit mikr von hr3 zur Kenntnis und deute den Songtext.
- Interpretiere die Passage „I’ve had to put my whole world in your hands”.
- Diskutiere in der Lerngruppe, inwiefern im Song Protest und Gebet miteinander verschmelzen.
Der Sabbat ist für den Menschen gemacht …
An einem Sabbat ging Jesus durch die Felder. Seine Jünger fingen an, am Weg entlang Ähren abzureißen und die Körner zu essen. Da sagten die Pharisäer zu ihm: »Hast du gesehen, was sie da tun? Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt!« Jesus entgegnete: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter nichts zu essen hatten und Hunger litten? Wie er damals – zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar – ins Haus Gottes ging und von den geweihten Broten aß, von denen doch nur die Priester essen dürfen, und wie er auch seinen Begleitern davon gab?« Und Jesus fügte hinzu: »Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.«
- Gib das Streitgespräch zwischen Jesus und den Pharisäern mit eigenen Worten wieder und erläutere ihre Positionen.
- Diskutiere in der Lerngruppe die Bedeutung der Antwort Jesu für die Gegenwart.
- Check den Einbürgerungstest für die Bundesrepublik Deutschland unter http://www.einbuergerungstest-online.eu/.
- Halte deine Empfindungen in einem Gedächtsprotokoll fest.
Den Song pantomimisch gestalten

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Ich finde den Text
„ ‚Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.’ So diskutiert Jesus mit den Pharisäern seiner Zeit (Mk 2,27). Und Charlie Winston zeigt, wie Musik, Tanz und Pantomime den Paragraphen, Gesetzen und Richtlinien ihre Macht nehmen.”
sehr missverständlich.
Er suggeriert, dass Jesus den Gesetzen die Macht nehmen wollte und die Pharisäer für Paragrafen und Richtlinien stehen. Das reiht sich in die judenfeindliche Auslegungsgeschichte des Markus-Verses ein.
Tatsächlich aber findet sich die Position Jesu überall in rabbinisch-jüdischer Tradition. Es geht darum, dass ‚Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat’ die Begründung für Lebensrettung am Sabbat ist. Das heißt: Rettung aus Lebensgefahr „verdrängt” den Sabbat.
Der „Streitpunkt” zwischen Jesus und den Pharisäern ist lediglich: Fällt die „Stillung des Hungers” unter „Lebensrettung”?
Im Übrigen stehen der Sabbat und damit die „Gesetze” des Sabbat gerade unter dem Zeichen von Freiheit und Befreiung!
Der Sabbat wurde dem Volk Israel gegeben, das durch eine freie Gnadenwahl und Befreiungstat Gottes in das Bundesverhältnis zu Gott getreten war. Der Sabbat sollte ein beständiges Erinnerungszeichen an diese Befreiung sein und Gottes Volk vor einem gesetzlichen Denken und Tun bewahren.
Hans Walter Wolff schrieb deshalb: „Der Grund für die Beachtung des Sabbats ist jene Gewißheit, die für Israel absolut grundlegend war, nämlich, daß der HERR Israel aus Ägypten befreit hatte. An jedem Sabbat sollte Israel sich dessen erinnern, daß sein Gott ein Befreier ist!”