Der letzte Bus — Eine Fluchtgeschichte

Schüs­se fal­len, Hun­de bel­len. Kof­fer wer­den abge­stellt, ein Bus fährt durch den Wald. Eine Gestalt hetzt zwi­schen Bäu­men hin­durch. Die Jagd ist eröff­net und die Tie­re war­ten auf den Bus, der sie ret­ten soll.
Auf der Flucht zählt nicht wer man ist. Die Geschich­te ist immer die glei­che und trotz­dem bleibt jeder er selbst. Eigent­lich zählt nichts mehr und doch zählt alles. Eine wort­lo­se Fabel über Flucht und Ver­trei­bung, über Mit­ge­fühl und Angst, über Mut und Hoffnung.

Der Film erzeugt eine Nähe, die den Zuschau­er berührt, die die Distanz der Meta­pho­rik auf­hebt und nach Mensch­lich­keit fra­gen lässt. „Der letz­te Bus” ist ein viel­fach aus­ge­zeich­ne­ter Ani­ma­ti­ons­film des slo­wa­ki­schen Regis­seurs Mar­tin Snopek.

Kern­kom­pe­tenz: Ethi­sche Ent­schei­dungs­si­tua­tio­nen im indi­vi­du­el­len und gesell­schaft­li­chen Leben wahr­neh­men, die christ­li­che Grund­le­gung von Wer­ten und Nor­men ver­ste­hen und begrün­det han­deln können.

Jahr­gang: 8. – 12.

Arbeits­for­men: Film­ana­ly­se, Bibel­ar­beit, Mind­map, Tag-Clouds

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen:
Über den Film -> Mar­tin Sno­pek, Der letz­te Bus (The Last Bus/​Posledny Auto­bus), Slo­wa­kei, 2011, 16min
http://​www​.arte​.tv/​d​e​/​d​e​r​-​l​e​t​z​t​e​-​b​u​s​-​v​o​n​-​i​v​a​n​a​-​l​a​u​c​-​k​o​v​-​u​n​d​-​m​a​r​t​i​n​-​s​n​o​p​e​k​/​7​7​0​7​8​7​8​,​C​m​C​=​7​7​0​7​8​8​4​.​h​tml

Über den Unter­schied zwi­schen Flücht­lin­gen und Migran­ten: http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCchtling

Zur Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on: http://​www​.unhcr​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​u​s​e​r​_​u​p​l​o​a​d​/​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​0​3​_​p​r​o​f​i​l​_​b​e​g​r​i​f​f​e​/​g​e​n​f​e​r​_​f​l​u​e​c​h​t​l​i​n​g​s​k​o​n​v​e​n​t​i​o​n​/​G​e​n​f​e​r​_​F​l​u​e​c​h​t​l​i​n​g​s​k​o​n​v​e​n​t​i​o​n​_​u​n​d​_​N​e​w​_​Y​o​r​k​e​r​_​P​r​o​t​o​k​o​l​l​.​pdf

Über die deut­sche Asyl­po­li­tik: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a‑z/21849/asylrecht

Die Wege der Flücht­lin­ge nach Euro­pa: http://​www​.tages​schau​.de/​a​u​s​l​a​n​d​/​f​l​u​e​c​h​t​l​i​n​g​s​r​o​u​t​e​n​1​0​0​.​h​tml

Flücht­lin­ge auf dem Weg nach Euro­pa: http://​you​tu​.be/​7​8​u​a​b​s​S​M​Wvs

Und was uns die Bibel vor­schlägt: den Frem­den zu lie­ben wie den Ein­hei­mi­schen, das ist schon eine hohe Anfor­de­rung, ein Ide­al fast.” Eine Pre­digt von Vere­na Lang über Lev 19,33f.: http://​www​.pre​digt​preis​.de/​p​r​e​d​i​g​t​d​a​t​e​n​b​a​n​k​/​p​r​e​d​i​g​t​/​a​r​t​i​c​l​e​/​p​r​e​d​i​g​t​-​u​e​b​e​r​-​3​-​m​o​s​e​-​1​9​.​h​tml

Wei­te­re Unter­richts­ideen: http://​www​.frsh​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​p​d​f​/​U​n​t​e​r​r​i​c​h​t​s​m​a​t​e​r​i​a​l​/​U​n​t​e​r​r​i​c​h​t​s​m​a​t​e​r​i​a​l​_​a​b​-​9​_​L​e​h​r​e​r​I​n​n​e​n​v​e​r​s​i​o​n​.​pdf

Filmarbeit

  1. Schaut euch den Film Mar­tin Sko­peks an und sprecht über eure Wahr­neh­mun­gen und Gedanken.
  2. Teilt den Film in Kapi­tel ein, beschreibt die Kör­per­re­ak­tio­nen der Tie­re in den ein­zel­nen Abschnit­ten und erstellt ein Gefühls­ba­ro­me­ter für den Film. 

    Beispiel eines Gefühlsbarometers
    Bei­spiel eines Gefühlsbarometers
  3. Erar­bei­tet Rol­len­pro­fi­le der ein­zel­nen Tie­re: Wolf, Hase, Dachs, Hirsch, Füchsin.
  4. Dis­ku­tiert fol­gen­de These:

    Die Flücht­lin­ge sind nicht nur Opfer. Sie blei­ben immer ganz sie selbst. Men­schen blei­ben auch in Flucht­si­tua­tio­nen ganz Men­schen. Des­halb stel­len die Tie­re kei­ne mensch­li­chen Typen dar, son­dern mensch­li­che Handlungsoptionen.

Flucht und Aufnahme

  1. Recher­chiert Moti­ve von Men­schen, die ihre Hei­mat ver­las­sen und flüchten.
  2. Erschließt euch die Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on mit Hil­fe einer Mindmap.
  3. Inter­pre­tiert Lev 19,33f. im Kon­text der Flüchtlingskonvention.
    „Wenn ein Fremd­ling bei euch wohnt in eurem Lan­de, den sollt ihr nicht bedrücken.

    Er soll bei euch woh­nen wie ein Ein­hei­mi­scher unter euch, und du sollst ihn lie­ben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremd­lin­ge gewe­sen in Ägyp­ten­land. Ich bin der HERR, euer Gott.”
    Lev 19,33f.
  4. Beur­teilt vor die­sem Hin­ter­grund die Ent­wick­lun­gen in der deut­schen Asyl­po­li­tik.

Rettung und Sicherheit

  1. Deu­tet das Logo des Hohen Flücht­lings­kom­mis­sars der Ver­ein­ten Nationen
    (engl. United Nati­ons High Com­mis­sio­ner for Refu­gees).

    Logo UNHCR
    Logo UNHCR
  2. Erstellt Wort­wol­ken, Tag-Clouds, zum Stich­wort „Refu­gi­um” und prä­sen­tiert sie in der Lerngruppe.
    z.B. http://​www​.word​le​.net/

Inter­pre­tiert die letz­te Ein­stel­lung des Fil­mes und dis­ku­tiert, ob die Boo­te der afri­ka­ni­schen Flücht­lin­ge als „Archen” bezeich­net wer­den können.

Screenshot aus Martin Snopeks Film "Der letzte Bus"
Screen­shot aus Mar­tin Sno­peks Film „Der letz­te Bus”

Wer fährt eigentlich den Bus? 

  1. Wer fährt eigent­lich den Bus?

Der Wil­le zum Leben?
Die Menschlichkeit?
Das Recht auf Asyl?
Gott?
Oder …?
Star­tet eine Umfra­ge und prä­sen­tiert eure Ideen und Überlegungen.

  1. Erzählt die Geschich­te wei­ter. Wohin fährt das Schiff? Was pas­siert auf der Über­fahrt? Wie geht die Geschich­te der Flücht­lin­ge wei­ter? Was bedeu­tet es, wenn man dem Schiff die Ein­fahrt in den Hafen verwehrt?
    Ver­ar­bei­tet in euren Geschich­ten auch den Song­text des Filmes.

Ich gehe
Ich gehe
Ich gehe
Ich gehe
Ent­lang grasbe­deck­ter Wege, Fel­der und Wiesen
Alles wird zu Stein
In kris­tall­kla­ren Gewässern
Ich gehe
Ich gehe
Tief in die Wälder
Zwi­schen hohen Kiefern
Über san­di­ge Dünen
Vol­ler Stolz in der Sonne
Durch wei­ße Wellen
Ich gehe
Ich gehe
Und schla­fe unter den Ster­nen ein

Tipp:
Die­ser Bei­trag könn­te die Ideen die­ses Arti­kels fortführen:

Gesetze sind für Menschen da – In Your Hands

Der Sab­bat ist für den Men­schen gemacht, nicht der Mensch für den Sab­bat.” So dis­ku­tiert Jesus mit den Pha­ri­sä­ern sei­ner Zeit (Mk 2,27). Und Char­lie Win­s­ton zeigt, wie Musik, Tanz und Pan­to­mi­me den Para­gra­phen, Geset­zen und Richt­li­ni­en ihre Macht neh­men. Mehr lesen

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Andreas Ziemer
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2 Gedanken zu „Der letzte Bus — Eine Fluchtgeschichte“

  1. Wir sind im Unter­richt gera­de an dem The­ma dran — ein tol­ler Bei­trag, sehr beein­dru­ckend, nahe­ge­hend, anregend…

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