Das klappt nicht. Das wird nichts. Die Sache geht den Bach runter. Dieses Lebensgefühl kennt wohl jeder. Depression und Pessimismus machen sich breit. Die Welt und das eigene Leben kann nur noch als Misserfolg oder Katastrophe beschrieben werden. Ganz sicher gilt, dass Angst, Sorge und Zweifel zu den elementaren Strukturen des menschlichen Bewusstseins gehören. Doch Mut, Hoffnung und Lust auf Leben gehören auch dazu, genauso wie die Gewissheit, dass das Leben einen Weg findet.
Die Fastenaktion der evangelische Kirche 2020 nimmt diese Überlegungen auf: „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus”. Sie begreift die Wochen vor Ostern als Chance zum Entdecken der eigenen Kreativität, der Lust auf das Leben und des Prinzips Hoffnung. Ostern ist mehr als ein Sonntag im Frühling. Ostern beginnt sieben Wochen davor. Die Sehnsucht nach Ostern ist ein elementares mernschliches Bedürfnis. Ostern gehört nicht nur den Kirchen und nicht nur den Christen. Und deshalb lohnt es sich, in Schule und Ausbildung über Sehnsüchte und Hoffnungen nachzudenken und Ostern im Alltag zu entdecken.
„Das Glück in der Hand” erzählt genau solch eine Geschichte. Musa arbeitet sehr erfolgreich. Das Firmenmanagment schätzt seine Arbeit und seine Ideen fürs Unternehmen. Der Karrieresprung steht an. Doch seelisch und kreativ ist Musa gefangen. Er brennt für etwas ganz anderes. Seine Leidenschaft ist das Backen. Sein Traum ist die unternehmerische Selbstsändigkeit. Doch er trägt die finanzielle Verantwortung für seine Familie. Er kann nicht wie er will. Er steckt fest. Doch Bruno steht an seiner Seite. Der Film erzählt von einer seelischen Passionszeit und endet mit dem Einstieg in die Straßenbahn zum verabredeten Termin. Ostern.
Der Film gehört zu den Preisträgern des Jugendfilmpreises Baden-Württemberg 2019. Die Story wirkt nicht ausgedacht. Sie kommt authentisch daher. Das Gespräch zwischen den Freunden und die inneren Monologe bilden das tragende Gerüst und spiegeln die großen menschlichen Fragen: Wie möchte ich leben? Was ist mir wichtig im Leben? Wie kann ich meine Träume verwirklichen? Statt Pessimismus, Verzweiflung oder Wut folgt Musa seinem Lebenstraum. Ganz sicher eine Geschichte von Ostern.
Kernkompetenz: Den eigenen Glauben und die eigenen Erfahrungen wahrnehmen und zum Ausdruck bringen sowie vor dem Hintergrund christlicher und anderer religiöser Deutungen reflektieren.
Jahrgang: Ab 7./8. Jahrgangsstufe
Arbeitsformen: Liedinterpretation, Biblische Geschichte mit Legematerial erzählen, szenisches Spiel, Lachyoga
Hintergrundinformationen:
Fastenaktion Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus: https://7wochenohne.evangelisch.de/
Jugendfilmpreis: https://jugendfilmpreis.de
Über Ernst Bloch und das Prinzip Hoffnung: https://www.zeit.de/2009/46/Bloch-Prinzip-Hoffnung
Über Gaur Gopal Das: https://en.wikipedia.org/wiki/Gaur_Gopal_Das
Phase 1: Zuversicht! Auf der Positionslinie
- Positionslinie:
- Morgens denke ich: Das wird ein guter Tag. < — — — -> Lass es bloß Abend werden.
- Klimaveränderungen: Die Menschen schaffen das. < — — — -> Die Welt geht den Bach runter.
- Den Notenschnitt verbessern: Diesmal klappt das. < — — — -> Man kann nichts machen.
- Lernlogbuch: Bin ich mehr Pessimist oder mehr Optimist? Sehe ich das Glas eher halbvoll? Oder eher halbleer?
- Tauscht euch in der Lerngruppe über eure Überlegungen aus und sucht nach Gründen oder Zusammenhängen.
- Positionslinie:
- Kann man da was machen: ich glaube an die seelischen Kräfte jedes Menschen. < — — — -> Ich glaube nicht.
Phase 2: Film: Das Glück in der Hand
Das Ertasten der Welt: 00:00 — 01:09
So lang ich meine Hände nutzen kann, fühle ich mich sicher. Dieses Gefühl der Sicherheit ist mit nichts zu vergleichen, mit gar nichts. Es ist so, als würden meine Hände mich tragen, als wäre ich in meinem Ertasten der Welt selber unantastbar.
Es geht gar nicht um mich. Und auch all das Drumherum, der Tag, die Zweifel, die Ängste und die Last, die man mit sich trägt, die man tragen will, und muss …
Ich weiß, dass das klappen kann. Das Wichtigste ist, ich fühle es hier. Hesse sagt: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Vielleicht hört der Zauber nie auf, wenn man wirklich will.
- Gib die Gedanken Musas mit eigenen Worten wieder.
- Erläutere die Metaphorik der Hände in seinem Monolog.
- Tauscht euch darüber aus, was euch Sicherheit gibt.
Von deinem Café erwarte ich mehr: 01:10- 01:55
- Beschreibe den Traum Musas.
- Planen oder Einfach machen. Was empfiehlst du Musa?
- Wie gehst du mit diesen Strategien zur Problemlösung um? Planen oder Machen?
Halte deine Gedanken im Lernlogbuch fest.
Was mache ich eigentlich hier: 01:56 — 03:18
Was mache ich hier eigentlich? Und genau wegen dieser Frage ist ganz gleich, ob die Arbeit Früchte trägt oder nicht. Die Frage ist da. Sie ist nicht nur da. Sie macht sich erkennbar. Sie drängt sich einem auf. Sie sticht.
- Erkläre die Bedeutung des Backens für das Lebensgefühl Musas.
- Formuliere die Sinnfrage mit eigenen Worten.
- Was antwortest du auf diese Frage: Was mache ich hier eigentlich? Wozu bin ich da? Was ist meine Aufgabe? Meine Mission?
Halte deine Gedanken im Lernlogbuch fest.
Ich stecke fest: 03:19 — 08:06
- Erläutere das Dilemma Musas.
- Beschreibe die Bedeutung Brunos für Musas Entscheidungsfindung.
- Halte deine Gedanken zu Freundschaft im Lernlogbuch fest.
Dass die Furcht zu irren …: 08:07 — 10:20
„… daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
- Deute das Zitat Hegels zum Schluss des Kapitels.
- Erläutere Konsequenzen für Musa.
- Überlege, ob Hegels Satz zur Entscheidung auch für eine Hilfe sein kann. Tauscht euch in der Lerngruppe aus. Halte die wichtigen Ideen im Lernlogbuch fest.
Sich entscheiden: 10:21 — 12:35
- Erläuere die beiden Optionen Musas,
- Du empfiehlst …
Das Glück in der Hand: 12:36 — 14:12
- Das letzte Kapitel des Videos zeigt Musa auf dem Weg zu einem seiner beiden Termine.
- Deute die Metaphorik der S‑Bahn-Tür.
- Diskutiert in der Lerngruppe, ob man diesen Schritt zur Entscheidung mit einer Erfahrung von Ostern vergleichen kann. Und wieviel Hoffnung oder Optimismus in Musas Entscheidung liegt.
Halte deine Überlegungen im Lernlogbuch fest.
Phase 3: Do You Have a Problem in Life?
Die Vernünftigen halten bloß durch, die Leidenschaftlichen leben.
Nicolas Chamfort
- Gib die Idee von Gaur Gopal Das mit eigenen Worten wieder.
- Kann man das ernst nehmen? Ist da was dran? Gehört er zu den Vernünftigen oder den Leidenschaftlichen.
- Und wohin gehörst du?
- Better Than Human — Sprechen mit Künstlicher Intelligenz — 2. Januar 2024
- Paule und das Krippenspiel — 24. November 2022
- Wenn Tiere mit Tieren sprechen — 1. April 2022
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