Phil und das Traurigsein — Mit Kindern über Depression nachdenken

https://​www​.kika​.de/​s​c​h​a​u​-​i​n​-​m​e​i​n​e​-​w​e​l​t​/​v​i​d​e​o​s​/​p​h​i​l​-​u​n​d​-​d​a​s​-​t​r​a​u​r​i​g​s​e​i​n​-​112

Der Unter­richts­vor­schlag wid­met sich dem gesell­schaft­lich hoch rele­van­ten The­ma Depres­si­on bei Kin­dern. In der gesell­schaft­li­chen Wahr­neh­mung ist dies ein Rand­the­ma, denn oft kom­men (auch bei Bil­der­bü­chern) erkrank­te Erwach­se­ne in den Blick. Aller­dings: „Leich­te depres­si­ve Ver­stim­mun­gen bis hin zu schwe­ren depres­si­ven Stö­run­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten psy­chi­schen Erkran­kun­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen. Im Vor­schul­al­ter sind ca. 1 % der Kin­der und im Grund­schul­al­ter ca. 2 % betrof­fen. Aktu­ell erkran­ken etwa 3 – 10 % aller Jugend­li­chen zwi­schen 12 und 17 Jah­ren an einer Depres­si­on.“ [Quel­le: https://​www​.deut​sche​-depres​si​ons​hil​fe​.de]

Behut­sam, authen­tisch und durch­aus hoff­nungs­voll nähert sich die Kika-Doku „Phil und das Trau­rig­sein” dem The­ma. Der 11jährige Phil berich­tet von sei­ner Depres­si­on und davon, wie er und sein famil­ä­res und schu­li­sches Umfeld gelernt haben, mit der Erkran­kung zu leben. Es wird dabei deut­lich, was eine Depres­si­on von zeit­lich begrenz­tem Trau­rig­sein unter­schei­det und wel­che gro­ße Bedeu­tung das Spre­chen über die Krank­heit hat. Der Reli­gi­ons­un­ter­richt kann durch die The­ma­ti­sie­rung der gesell­schaft­lich rele­van­ten Erkran­kung einen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten, um tabui­sie­ren­den Ten­den­zen ent­ge­gen zu wir­ken. Der Film ist laut Kika für Men­schen ab 6 Jah­re geeignet.

Kern­kom­pe­tenz: Die Schüler:innen kön­nen mit­ein­an­der schmerz­haf­te Erleb­nis­se zur Spra­che brin­gen und Erfah­run­gen der Bewäl­ti­gung austauschen.

Jahr­gang: 4. – 6. Klasse

Arbeits­for­men: Film­ar­beit mit Unter­richts­ge­spräch, Grup­pen­ar­beit zu Kinderbüchern

Ver­laufs­pla­nung

Filmarbeit im Plenum

  1. Seht euch die Doku­men­ta­ti­on „Phil und das Trau­rig­sein” bis zur Minu­te 5:06 (stoppt bei der Sze­ne, wo Phil Zet­tel an die Küchen­wand klebt) an.
  2. Tauscht euch aus, wie es euch beim Anschau­en der bis­he­ri­gen Minu­ten ging. Was habt ihr nicht verstanden?
  3. Phil sagt, Depres­si­on ist „schon eher eine Krank­heit”. Tragt eure Ver­mu­tun­gen zusam­men, war­um er das so für sich fest­legt hat.
  4. Schreibt auf, wel­che Sym­pto­me einer Depres­si­on Phil benennt. Kennt ihr ande­re bzw. wei­te­re Sym­pto­me? Ergänzt eure Liste!
  5. Über­legt: Was meint Phil, wenn er berich­tet, dass er „ziem­lich per­fekt dar­in war, so zu tun, als wür­de es ihm gut gehen”?
  6. Dis­ku­tiert: Wor­in unter­schei­den sich Trau­rig­sein und Depression?
  7. Schaut nun den Film wei­ter bis zur Minu­te 10:02 (stoppt beim Ende der Abend­brot­sze­ne) und ach­tet dabei auf alles, was Phil hilft.
  8. Erstellt in Part­ner­ar­beit eine Hil­fe-Lis­te, auf der ihr alles sam­melt, was Phil gehol­fen hat. Tragt dann im Ple­num eure Noti­zen zusam­men. (wich­tig: Not­fall­zet­tel in der Küche besprechen)!
  9. Über­legt: Wer­den in die­sem Doku­ab­schnitt noch wei­te­re Sym­pto­me der Depres­si­on benannt, die noch nicht auf eurer Lis­te ste­hen? Ergänzt!
  10. Schaut die Doku­men­ta­ti­on wei­ter bis zur Minu­te 12:21 (stoppt am Ende Friedhofsszene).
  11. Tauscht euch über eure Gedan­ken aus, die euch beim Sehen des Abschnitts in den Kopf gekom­men sind. Über­legt: Wie­so kam Phil auf den Gedan­ken, er wäre schuld am Tod sei­nes Vaters?
  12. Schaut die Doku­men­ta­ti­on wei­ter bis zu Minu­te 15:59 (es klin­gelt an der Woh­nungs­tür). Ach­tet dabei auf wei­te­re Sym­pto­me einer Depression.
  13. Ergänzt dann eure Symptomliste!
  14. Tragt zusam­men, wie die Klas­se von Phil auf sei­ne Erkran­kung reagiert hat.
  15. Schaut nun die Doku­men­ta­ti­on bis zum Ende. Ach­tet dabei auf alles, was Phil hilft.
  16. Tragt zusammen,was euch beim Schau­en des letz­ten Abschnitts am bes­ten gefal­len hat. Klärt, was ihr nicht ver­stan­den habt.
  17. Über­prüft eure Hil­fe­lis­te! Was muss noch ergänzt werden?

Gruppenarbeit Depression in Kinderbüchern

  1. Prüft eines der drei unter 2. auf­ge­führ­ten Kin­der­bü­cher zum The­ma Depres­si­on mit Hil­fe der Fra­ge: Soll­te die­ses Buch in der Schul­bi­blio­thek ange­schafft wer­den? Begrün­det eure Ent­schei­dung schriftlich!
  2. Bil­det inter­es­sen­ge­lei­tet Klein­grup­pen zu den Büchern:
    Erd­mu­te von Mosch, Mamas Mons­ter, 7. Auf­la­ge 2024; Clau­dia Gli­e­mann, Papas See­le hat Schnup­fen-Papas bun­te Brü­cke, 2022; Schi­rin Homei­er, Son­ni­ge Trau­rig­ta­ge, 2020 (Lehr­kraft­in­for­ma­ti­on: Das Buch „Son­ni­ge Trau­rig­ta­ge” hat deut­lich mehr Sei­ten als die ande­ren bei­den- hier viel­leicht meh­re­re Grup­pen in Arbeits­tei­lung arbei­ten lassen.)
  3. Stellt eure Ergeb­nis­se im Ple­num vor!

Metakognition

Beant­wor­tet abschlie­ßend mit­ein­an­der (oder in Ein­zal­ar­beit) fol­gen­de Fragen:

  1. Was habe ich gelernt durch das Anschau­en und Bespre­chen der Dokumentation?
  2. Was ist für mich neu gewesen?
  3. Was habe ich nicht ver­stan­den oder fin­de ich merkwürdig?
  4. Wor­über will ich wei­ter nachdenken?

Weiterführender Link

https://​www​.deut​sche​-depres​si​ons​hil​fe​.de/​u​n​s​e​r​e​-​a​n​g​e​b​o​t​e​/​f​u​e​r​-​l​e​h​r​k​r​a​e​fte

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