Am 15.8.2020 startet das ehemalige Forschungsschiff F.S. Poseidon auf Initative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum ersten Mal, um Geflüchtete auf dem Mittelmeer aus Seenot zu retten. Damit kritisiert die Evangelische Kirche öffentlich die bestehende Flüchtlingspolitik Deutschlands und der Europäischen Union und wird zu einem Symbol für eine Kirche, die aktiv in die politischen Verhältnisse eingreift und Werte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit lebt. Doch es ist auch kein unumstrittenes Projekt. Der Film „Wir schicken ein Schiff” begleitet das Projekt, dokumentiert die kontroversen Entscheidungen und zeigt, welche Auswirkungen die europäische Flüchtlingspolitik hat.
Rettung
Wie war dein Tag?
Wenn Eltern ihre schulpflichtigen Kinder danach fragen, wie ihr Tag war, werden sie je nach Altersstufe eine mehr oder weniger ausführliche Antwort bekommen. Das Spektrum reicht mindestens von einer detaillierten Beschreibung des ganzen Tages bis zu einem durch ein Schulterzucken begleitetes „Ok“. Dass dieses Frageritual ganz entscheidend für die Beziehung zwischen Fragendem und Befragtem sein kann, ist eine der Pointen des inhaltlich und emotional herausfordernden Kurzfilms „HOW WAS YOUR DAY?“. In seinem Verlauf wird die zunehmende Distanz einer Mutter zu ihrer von körperlicher und geistiger Behinderung betroffenen Tochter bis zur existenziellen Bedrohung für beide gesteigert. Wer am Ende beide aus dieser Agonie rettet, ist eine der spannendsten Fragen, die aufgeworfen werden.
Nicht versetzt.
Sitzenbleiben. Die Liste mit den Argumenten dafür und dagegen ist lang. Sicher ist, dass Sitzenbleiben zur Lebenswirklichkeit deutscher Schülerinnen und Schüler gehört und ihre Biografien prägt. Unstrittig ist wohl, dass die Bewertungsmaßstäbe von Schule, die in Form von Zeugnisnoten zum Halbjahr und Endjahr die Schülerleistungen in den Blick nehmen, den Menschen in seiner Ganzheit nicht abbilden können. Welche Bedeutung aber die Schulleistungen für den Bewerteten, sein Umwelt, seine potentiellen Arbeitgeber haben, bleibt für alle Beteiligten eine herausfordernde Fragestellung. Die Reportage „Sitzenbleiber” versucht dieser Frage vor allem aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler nachzugehen.